Rückblick zum Vernetzungsworkshop: Ernährungswende in der Region Koblenz
Am 10. März veranstalte RENN.west unter Führung der Partnerorganisation ELAN e.V. einen Vernetzungsworkshop für Akteur*innen der Region Koblenz, die sich mit dem Thema Agrar- und Ernährungssysteme beschäftigen. Gemeinsam wurde ein neues Netzwerk im Sinne des Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit gesponnen - und eine Zukunftsvision für nachhaltige Ernährung entworfen.
Die Transformation zu einem nachhaltigen Agrar- und Ernährungssystems ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Doch wie sieht solch eine Aufgabe konkret und auf eine Region bezogen aus? Dieser Fragestellung widmete sich der Vernetzungsworkshop zum Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit. Unter der Überschrift „Die Region Koblenz wird 2029 für erste nachhaltige Ernährungssystem in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet“ entwickelten die Teilnehmer*innen von Bildungsinstitutionen, NGOs, Unternehmen, landwirtschaftlichen Betrieben und Tagungsstätten eine erste Vision für eine Ernährungswende vor der nächsten Bundesgartenschau im Oberen Mittelrheintal im Jahr 2029. Die Teilnehmer*innen betrachteten bei der Visionsentwicklung alle Bereiche des Agrar- und Ernährungssystems von der Produktion, Verarbeitung über den Handel bis hin zum Konsum und der Resteverwertung. Gesellschaftlich notwendige Rahmenbedingungen wie Bildung und Politik wurden dabei ebenfalls diskutiert wie die spezifischen Bedarfe einzelner Akteur*innen. Für Kommunen stellt der Transformationsbereich ein neues Handlungsfeld dar, das vor Ort mitgestaltet werden kann.
Fiktiver Ausblick in das Jahr 2029
Die Zukunft einer Essbaren Stadt Koblenz sieht so aus, dass es innerstädtisch viele Hochbeete gibt, die gemeinschaftlich mit Nutzpflanzen von Bewohner*innen bewirtschaftet werden. Viele ehemalige Parkplätze sind dafür verschwunden. Für bundesweite Aufmerksamkeit sorgt darüber hinaus die Salatstraße in den Rheinanlagen am Peter-Altmaier-Ufer. Im Haus der Ernährung (House of Food) auf der Festung Ehrenbreitstein finden währenddessen regelmäßige Aktionen und Bildungsaktivitäten rund um naturnahes Lernen in der Landwirtschaft und zum Themenbereich gesunder und vollwertiger Ernährung statt. Letzteres hat sich nicht nur fest im Schulunterricht etabliert, sondern auch Bildungseinrichtungen bieten rund die Hälfte aller Gerichte als vegetarische und vegane Speisen an. Im Handel sorgte die nachhaltige Wirtschaftsförderung für Aufschwung, die regionalen Betrieben sowie regionalen und fair gehandelten Erzeugnissen Entwicklungspotentiale in der Region bietet. Eine Vielzahl an neuen Organisationen und Unternehmungen sind auf Weg entstanden, einen Kreislauf an Lebensmittel zu ermöglichen. Aus den einst ungedeckten Bedarfen sind Geschäftschancen für regionale Wertschöpfung entstanden. So eröffnete auch eine innerstädtische Markhalle, die sich seitdem zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt hat.
Aus der Zukunft lernen
Neben der Diskussion rund um die gegenwärtigen Herausforderungen und Potentiale des Transformationsbereichs ging es auch um die Frage „Wie geht es weiter?“ Die Teilnehmer*innen diskutierten Möglichkeiten zur Stärkung der Vernetzung sowie die Gründung einer eigenen Initiative, die sich dem Thema regionale Ernährungswende ganzheitlich und kontinuierlich widmet. Die offene Plattform zum Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit kann einen Beitrag dazu leisten, diese Vernetzung zu ermöglichen und zu verstetigen. Akteur*innen aus der Region, die sich als Teil des Ernährungssystems sehen, können dort Sichtbarkeit erzeugen und sich untereinander vernetzen.
Es wurde schnell deutlich, dass die Teilnehmer*innen sich eine regelmäßige Vernetzung, wie in einem Ernährungsbündnis wünschen, damit die ersten Ideen für eine Ernährungswende in der Region Koblenz auch Wirklichkeit werden können.
Mehr zur Aktivität zur Ernährungswende in der Region Koblenz finden Sie hier: gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de/ernaehrungswende-koblenz
Das Graphic Recording zur Veranstaltung können Sie hier herunterladen: Download
Zum Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit
Ob Klimakrise, Artensterben oder soziale Ungleichheit: Wir stehen vor großen globalen Herausforderungen. Das Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit ist eine offene Plattform für alle, die sich für eine nachhaltige Gesellschaft einsetzen. Der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) baut es auf Initiative von Bund und Ländern auf. Denn nur gemeinsam können wir die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele erreichen! Alle Infos hier: gemeinschaftswerk-nachhaltigkeit.de