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Nachhaltigkeit braucht ein neues Miteinander: Rückblick auf den Parlamentarischen Abend im Mainzer Landtag

RENN.west Rheinland-Pfalz
Foto: ELAN / Lichtblicke Mainz

Nachhaltige Entwicklung ist ein Gemeinschaftswerk, für das das Engagement von Regierung, Parlament und Gesellschaft gleichermaßen benötigt wird. Das war das Ergebnis des Parlamentarischen Abends des Entwicklungspolitischen Landesnetzwerks Rheinland-Pfalz ELAN, der Energieagentur RLP und des Umwelt-Campus Birkenfeld, den drei Partnerorganisationen von RENN.west in Rheinland-Pfalz. 

Im Anschluss an die Regierungserklärung zur Energiekrise trafen sich am 23. November 45 Abgeordnete des Parlaments mit 100 Vertreter*innen aus unterschiedlichen Bereichen der Gesellschaft, um im Mainzer Landtagsgebäude den weltweiten Krisen konstruktive Vorstellungen und Wege von einem neuen Miteinander entgegenzusetzen. Der gemeinsame Gedanke: gute Lebensgrundlagen hier und in der Welt erhalten und für nachfolgende Generationen sichern. Die Industrieländer müssten Ihrer Verantwortung nachkommen und die Länder im Globalen Süden bei Klimaanpassung und Klimaschutz unterstützen – sie sind nicht die Verursacher, aber die am meisten Betroffenen.

Globale Auswirkungen lokal angehen

Gastredner Christian Berg von der Deutschen Gesellschaft des Club of Rome erläutert das Konzept der Planetaren Grenzen. Diese ökologischen Belastungsgrenzen der Erde sind bereits in den meisten Indikatoren wie Klimaschutz oder Biodiversität überschritten. So gefährden die Menschen die Stabilität des Erdsystems und damit ihre eigenen Lebensgrundlagen. Ein Paradigmenwechsel sei in vielen Bereichen unseres Lebens und Zusammenlebens unerlässlich, so der Professor für Nachhaltigkeit und Globalen Wandel an der TU Clausthal. „Nachhaltigkeit darf aber nicht primär in moralischen Kategorien diskutiert werden,“ erläutert Berg, „vielmehr müssen sich Strukturen, Mechanismen, Anreizsysteme und Prozesse ändern."

Eva Baillie, Vorständin des ELAN, dazu: „Die Auswirkungen sind global, und wir müssen auch in unseren lokalen und regionalen Zusammenhängen die Schritte zur Veränderung gehen.“

„Die Landesregierung muss den Rahmen für eine nachhaltige Gesellschaft vorgeben,“ so Barbara Mittler. Die Geschäftsleiterin von ELAN weist darauf hin, dass es zudem wichtig sei, die Menschen mittels einer Bildung für nachhaltige Entwicklung über die Ursachen notwendiger Veränderungen zu informieren und mit ihnen gemeinsame Lösungen zu suchen. Zudem könne die öko-soziale Beschaffung eine strategische Bedeutung für ein zukünftiges nachhaltiges Wirtschaften haben: Denn öffentliche Beschaffungsstellen geben jährlich rund 500 Mrd. Euro in Deutschland aus.

Transformation durch Zusammenspiel

Für den Dekan des Umwelt Campus Birkenfeld, Klaus Helling, sind die Hochschulen ein Transformationsmotor für Bildung, Forschung und Innovation und gestalten den Transfer in die Kommunen und Unternehmen.

Tobias Büttner, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz stellte beim Parlamentarischen Abend dar, wie Rheinland-Pfalz im Zusammenspiel der politischen Ebenen Bund, Länder und Kommunen bis 2030 das Ziel von 100 Prozent erneuerbarer Energien als gemeinsames Werk erreichen kann.

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