Rückblick und Dokumentation RENN.west ARENA 2018
Hier finden Sie die Gesamtdokumentation der RENN.west ARENA 2018.
RENN.west ARENA 2018:
„Wir brauchen eine starke Nachhaltigkeitspolitik!“
Preisträger*innen von „Projekt Nachhaltigkeit 2018“ ausgezeichnet
Frankfurt/Main. Klimakrise. Artensterben. Wachsende Ungleichheit – Das sind Probleme, die uns allen ständig begegnen: in den Medien, aber auch vor der eigenen Haustür. Fest steht: Es müssen politische Lösungen für diese Probleme her. Neue Rezepte für eine starke Nachhaltigkeitspolitik sind gefragt, und diese Rezepte lieferte die 2. Jahrestagung der Regionalen Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien West in Frankfurt am Main am 22. November. Während der RENN.west ARENA diskutierten rund 150 Teilnehmende, wie eine Nachhaltige Entwicklung in Deutschland gestärkt werden kann.
Konkrete Forderungen zum Thema „Nachhaltigkeit als Verfassungsziel“ stellte Prof. Dr. Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), in seiner Keynote. Denn zu selten münden die Nachhaltigkeitsstrategien in reale politische Entscheidungen. Deshalb müsse eine Ergänzung des Grundgesetzes das breite gesellschaftliche Engagement flankieren. Hessen gehe hier mit gutem Beispiel voran, so Bachmann: Vor einem Monat befürworteten die Bürgerinnen und Bürger per Volksentscheid die Verankerung von Nachhaltigkeit in der Landesverfassung.
Auch Dr. Klaus Reuter, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21 NRW) und Repräsentant von RENN.west, sprach sich auf dem Podium für mehr Verbindlichkeit von Nachhaltigkeitszielen aus. Angesichts des großen Zeitdrucks zur Zielerreichung müssten gute Ideen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen, Verbänden, Vereinen und sozialökologischen Initiativen skaliert werden. Die Regionalen Netzstellen sehen sich hier als Treiber und Multiplikator, um die Transformation zu gestalten und Diskursergebnisse ihrer Veranstaltungen an die Politik heranzutragen.
Prominent besetztes Podium
Zu viele Köch*innen verderben den Brei – für die Nachhaltige Entwicklung trifft das nicht zu. Denn damit sie gelingt, braucht es ein breites Bündnis sowie vielfältige Ideen und Rezepte aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Dieses breite Spektrum spiegelten die prominenten Teilnehmenden auf dem Podium wider. Es diskutierten Prof. Dr. Günther Bachmann und Renate Labonté vom Umweltministerium Hessen mit Karl Falkenberg, ehemaliger Sonderberater für Nachhaltige Entwicklung beim European Political Strategy Center der EU-Kommission und Mitglied der internationalen Expertengruppe zum Peer Review 2018. Auch die Unternehmerin Marlene Haas, Preisträgerin von Projekt Nachhaltigkeit 2018 und Mitglied im Arbeitskreis Nachhaltigkeit der IHK Frankfurt, beteiligte sich neben Dr. Klaus Reuter lebhaft an der Diskussion.
Marlene Haas packt an und realisiert Visionen. Sie stellte klar, dass man ohne einen starken Willen und das aktive Umsetzen von guten Ideen kein besseres Leben erreichen kann. „Mit Hilfe von vielen vereinten Kräften können wir in unserem direkten Umfeld aktiv werden und Einiges für die Nachhaltigkeit tun. Fast jedes Unternehmen, egal wie groß oder aus welcher Branche, kann mit gutem Beispiel voran gehen und sich intern und extern für ein besseres Leben einsetzen. Besonderes Potential zur Kultur der Nachhaltigkeit liegt bei den kleinen Unternehmen, die den größten Anteil im Wirtschaftsspektrum ausmachen.“
Spannende Workshops zu vier bRENNpunkten
Konkrete Lösungsansätze zu vier bRENNpunkten der Nachhaltigkeitspolitik diskutierten die Teilnehmenden am Nachmittag. Dabei ging es um die Fragen:
Wie kann Digitalisierung zu einer Nachhaltigen Entwicklung beitragen? Liegt der Schlüssel zum Erhalt der Artenvielfalt in der Agrarwende? Was kann Bildung für eine große Transformation tun, welche Relevanz hat sie in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie? Wird Beteiligung zu Nachhaltigkeitsfragen wirklich gelebt und erfolgreich umgesetzt, und welchen Stellenwert hat dabei die Jugendbeteiligung?
Mit diesen und weiteren Fragen war die RENN.west ARENA dieses Jahr Teil der BNE-Tour des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Diese verfolgt das Ziel, Bildung für Nachhaltige Entwicklung bundesweit voranzubringen.
Mehr als 30 Expertinnen und Experten aus allen vier Bundesländern der RENN.west stellten ihre Ideen vor und tauschten sich mit den Teilnehmenden aus Zivilgesellschaft, Kommunen, Wissenschaft und Wirtschaft aus. Die Ergebnisse werden für die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aufbereitet.
Projekt Nachhaltigkeit 2018: Zehn Preisträger*innen aus RENN.west ausgezeichnet
Am Abend wurden die zehn Preisträger*innen des „Projekt Nachhaltigkeit 2018“ aus der RENN.west-Region ausgezeichnet. Die Jury hatte für den Preis insgesamt deutschlandweit 42 Projekte aus über 450 Bewerber*innen ausgewählt. Die RENN.west-Region war mit 149 Einreichungen ganz vorne dabei: Fünf Projekte aus NRW, je zwei aus Hessen und Rheinland-Pfalz und eins aus dem Saarland überzeugten am Ende die Jury.
Die Gewinner*innen bekamen den mit 1.000 Euro dotierten Preis 2018 durch Vertreter*innen von Landesministerien aus Hessen, NRW, Rheinland-Pfalz und Saarland überreicht, mit denen RENN.west seit 2016 bei der Umsetzung der Länder-Nachhaltigkeitsstrategien zusammenarbeitet.
Sechs der ausgezeichneten Projekte wurden zum Thema Konsum bzw. Fairer Handel eingereicht und je eins beschäftigte sich mit Quartiersentwicklung, nachhaltiger Mobilität und Energie. Eine besondere Auszeichnung als „Transformationsprojekt“ erhielt bereits Mitte November bei den RENN.tagen in Berlin die „Klimapartnerschaft“ zwischen dem Rhein-Pfalz-Kreis und La Fortuna, Costa Rica: „Eine wunderbare Initiative, übertragbar auf viele weitere Städte und Gemeinden in ganz Deutschland – und daher nicht nur ausgezeichnet als ‚Projekt Nachhaltigkeit 2018‘, sondern auch als diesjähriges Transformationsprojekt der RENN.west-Region“, hieß es in der Laudatio.
Details zu den preisgekrönten Projekten und zur Jury finden Sie auch unter www.projektnachhaltigkeit.renn-netzwerk.de/
Bei Verwendung der Bilder bitten wir um die Angabe „Foto: RENN.west/Clemens Hess Fotografie“.
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Hier finden Sie das Foto der Klimapartnerschaft mit Costa Rica zum Download.
Hier finden Sie das Foto der lust auf besser leben gGmbH zum Download.
Hier finden Sie das Foto von tegut...saisongärten zum Download.
Hier finden Sie das Foto der WeltFairÄnderer zum Download.
Hier und hier finden Sie die Fotos der Podiumsdiskussion zum Download.
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Über die RENN.west ARENA: Die RENN.west ARENA 2018 ist Teil der BNE-Tour des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. BNE steht für „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“, also Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt.
Die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN)
Die RENN sind Ende 2016 auf Initiative des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) mit der Neuauflage der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie gegründet worden. Koordiniert durch die Leitstelle beim RNE wurden länderübergreifend vier regionale Netzstellen eingerichtet. Diese vernetzen bereits vorhandene Projekte und Initiativen für eine Nachhaltige Entwicklung, laden ein zum Erfahrungsaustausch, geben Impulse für einen gesellschaftlichen Wandel und für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategien auf Bundes- und Länderebene.
Weitere Informationen: http://www.renn-netzwerk.de
Die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien West (RENN.west)
RENN.west ist eine der vier Netzwerkstellen. Sie verfolgt das Ziel, die politischen Rahmenbedingungen zur Umsetzung der globalen Ziele für eine Nachhaltige Entwicklung (SDGs) in Deutschland weiterzuentwickeln. Dazu vernetzt RENN.west Akteure in NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz sowie dem Saarland und fördert deren Wissensaustausch zu Nachhaltigkeitsprozessen. Mit insgesamt sieben Partnerorganisationen in den vier Bundesländern verfügt RENN.west über ein weit verzweigtes Netzwerk und eine breite Fachkompetenz, um die sozial-ökologische Transformation in unserer Region voranzutreiben. Unter Trägerschaft der Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21 NRW) kooperieren für die Arbeit der RENN.west die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) Hessen e.V., die Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH, das Entwicklungspolitische Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) e.V., die Europäische Akademie Otzenhausen (EAO) gGmbH, Germanwatch e.V. sowie der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier.
Ihre Ansprechpartnerin für Rückfragen:
Natalie Tawamba Tessa, Tel. 0228 20717-652, n.tawambatessa@lag21.de