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Nachlese zur Tagung: „Nachhaltigkeit first!? – Nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene in Bayern verstärken“

Tagung: „Nachhaltigkeit first!? – Nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene in Bayern verstärken“

20.11.18 Augsburg, Kongress am Park

Rund 200 Teilnehmende aus Kommunalverwaltung und -politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft haben sich mit Umsetzungsmöglichkeiten und Weiterentwicklungsoptionen nachhaltiger Entwicklung in Bayern auf kommunaler Ebene beschäftigt. Eingeladen dazu hatte erneut die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global gemeinsam mit dem Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern und RENN.süd. Anknüpfungspunkt war die erste Nachhaltigkeitstagung „Vom Rio-Gipfel zur Agenda 2030“, zu der die drei Organisationen im November 2017 nach Nürnberg eingeladen hatten.

Im Rahmen seines Impulsvortrags rief Prof. Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND Deutschland und Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung, zu einer Veränderung der Wirtschafts- und Konsumweisen auf. Zudem hielt er ein Plädoyer für offene Diskursprozesse. Notwendig hierfür seien u.a. ein Prozess der Transformation und die Renaissance der kommunalen Agendaprozesse unter Einbindung der SDGs.

In darauffolgenden Blitzlichtern gaben eine Referentin und ein Referent jeweils im Tandem einen Einblick in insgesamt fünf Themenbereiche, die auf kommunaler Ebene anschlussfähig an die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele sind. Dabei war unter anderem von hoher Relevanz das Blitzlicht zu Vor- und Nachteilen der Digitalisierung im Kontext von Nachhaltigkeit. Gerade weil die Digitalisierung den Energie- und Materialbedarf oft verschleiere, müsse laut Prof. Miosga die Digitalisierung der Nachhaltigkeit folgen – um es mit der Frage aus dem Konferenzthema zu beantworten: Nachhaltigkeit first!

Wichtig war den Organisatorinnen auch, das Thema Gerechtigkeit im Diskurs auf der Veranstaltung zu setzen – ohne Gerechtigkeit sei keine Nachhaltigkeit möglich, so Katharina Habersbrunner von WECF. Außerdem wurde die Rolle der Zivilgesellschaft bei einer Transformation zu mehr Nachhaltigkeit thematisiert ebenso wie das Thema des Flächenverbrauchs.

Und auch die Fragestellung wie Ethik und Profit gemeinsam gedacht werden können, bewegte viele. So könne das Beispiel Schweden gute Anregung geben, wie sich Prozesse sinnvoll organisieren ließen. Eine Gemeinwohlampel liefere Auskunft über die Wohlfahrt anhand von 15 Indikatoren.

In der diesjährigen Nachhaltigkeitstagung wurden vor allem die unterschiedlichen Formate geschätzt. So gab es vor der Mittagspause die Möglichkeit, in einem Wandelplenum auf dem Zukunftsmarkt im Foyer des Kongresszentrums, gezielt und zu im Vorfeld formulierten  Fragestellungen von Kommunen und Vereinen zu diskutieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Stadt Nürnberg bot beispielsweise ein Wandelplenum zur Vorstellung des Konzepts des 4. Nürnberger Nachhaltigkeitsberichts an. Die Stadt hatte somit die Möglichkeit, sich von ein Feedback der Teilnehmenden einzuholen. Der Verein ANU Bayern e.V. lud wiederum zum  Austausch über die bayernweite MitmachAktion der Bildung für nachhaltige Entwicklung „KunstWerkZukunft – natürlich nachhaltige Lebensstile“ ein und stellte die Frage zur Diskussion, was die Teilnehmenden im Einzelnen bei der Verbindung von Kunst und Nachhaltigkeit besonders anspricht.

Insgesamt waren 12 Institutionen und Organisationen mit einem Informations- und Materialstand im Rahmen des Zukunftsmarktes beteiligt. Informationen zu den Beteiligten und zu den Fragen des Wandelplenums werden ab Mitte Dezember im Rahmen der Dokumentation veröffentlicht, s.u.

Der Nachmittag stand im Zeichen der sieben Fachforen:

Die Servicestelle bot dabei ein Fachforum zur Verortung der Agenda 2030 in der Kommune an. Praxisbeispiele aus der Stadt Augsburg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach verdeutlichten unterschiedliche Herangehensweisen und zeigten Gemeinsamkeiten wie die Bildung von Strukturen und Gremien zur Lokalisierung der Agenda 2030 auf. Ein weiteres Fachforum wurde von Women Engage in a Common Future (WECF) e.V angeboten, indem über die Realisierung des globalen Nachhaltigkeitsziel Armutsbeseitigung in Deutschland (SDG 1) diskutiert worden ist. Hierbei wurde über Handlungsmöglichkeiten zur Reduktion der Einkommensarmut und zur Öffnung des Gesundheits- und Bildungssektors für alle sozialen Schichten diskutiert. Auch die Wirtschaft wurde mitgedacht. Ein Fachforum, bei dem u.a..a das CSR-Netzwerk „Unternehmen Ehrensache“ und Veolia mitwirkten, beschäftigte sich mit der Einbindung von Unternehmerinnen und Unternehmen im kommunalen Nachhaltigkeitsprozess. Vertreter des BN boten ein Forum an, in dem intensiv über sinnvolle und nachhaltige Strategien zum Flächensparen diskutiert. Die Rolle der Wissenschaft stand im Fokus des Forums „Hochschule – Knotenpunkt einer nachhaltigen Region?“ und auch mit der Frage nach Bürgerbeteiligung und dem Modell der Bürgerkommune setzte sich ein Forum auseinander. Daneben hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über rechtliche Grundlagen nachhaltiger Beschaffung zu informieren und Umsetzungsschritte und Handlungsfelder dafür zu diskutieren.

Abschließend wurden pro Fachforum eine zentrale Frage in der plenaren Abschlussrunde an die vertretenen Politiker der Freien Wähler und dem Bündnis90/Die Grünen gestellt. Alle im Bayerischen Landtag vertretenen Fraktionen waren hierfür angefragt, haben jedoch wegen einer konstituierenden Landtagssitzung an diesem Tag ihre Teilnahme abgesagt. 

Eine Dokumentation der Veranstaltung wird Laufe des Dezembers unter www.renn-netzwerk.de/sued und www.kommunal-nachhaltig.de erscheinen.

Auch im kommenden Jahr wird es wieder eine Nachhaltigkeitstagung in Bayern geben. Die Ergebnisse aus der Tagung in Augsburg werden in die Konzeption der kommenden Nachhaltigkeitstagung 2019 Eingang finden, um weiterzudenken und an bis dahin Entwickeltes anzuknüpfen.

RENN e. V.: Das sind unsere Pläne für 2025

Der Startschuss für die Arbeit des bundesweiten RENN e.V. ist gefallen! Welche Formate, Aktivitäten und Themen in den nächsten Monaten im Fokus stehen, verraten wir hier.

Seit Anfang 2025 wirken die vier RENN-Stellen (RENN.nord, RENN.west, RENN.süd, RENN.mitte) gemeinsam im neuen und unabhängigen Verein RENN e.V.! In dieser neuen Form arbeiten die Netzstellen nun noch näher und entlang gemeinsamer Ziele zusammen – für Vernetzung und Wissenstransfer rund um Nachhaltigkeit sowie Aktivitäten zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien auf allen Ebenen. Hintergründe dazu hier. 

Als übergreifendes Thema wird uns dabei insbesondere der gesellschaftliche Zusammenhalt in der Transformation bewegen. Dafür haben wir bereits spannende Formate geplant, die wir im Folgenden vorstellen.

In den Regionen

Im Frühjahr 2025 werden vier regionale Konferenzen stattfinden, unsere RENN.arenen. In den Regionen Nord, West, Süd und Mitte wird jeweils eine Veranstaltung umgesetzt. Im Fokus stehen Fragen nach den Ursachen für Spaltung in der Gesellschaft, nach Möglichkeiten zur Auflösung von Spannungen sowie Wege, um Zusammenhalt zu stärken und um gemeinsam für Nachhaltigkeit aktiv zu werden.

 

1.4.2025: RENN.arena WEST, Dortmund (Infos und Anmeldung hier)

29.4.2025: RENN.arena NORD, Hamburg

7.5.2025: RENN.arena MITTE, Halle

9.5.2025: RENN.arena SÜD

Auf Bundesebene

Die Ergebnisse der vier regionalen Arenen bringen wir dann im Juni bei den RENN.tagen zusammen! An zwei Tagen werden wir in Berlin mit Expert*innen und Praktiker*innen in die Diskussion gehen, um die regionalen Impulse bundesweit zu verknüpfen und handlungsleitende Lösungsansätze zu entwerfen.

Im Digitalen

Zudem werden wir durch vier digitale Seminare die Kompetenzen für kommunales Nachhaltigkeitsmanagement stärken – und somit einen zentralen Hebel zur Erreichung der Zielsetzungen zur Transformation aller Ebenen. In den Seminaren werden wir Wissen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung unter Berücksichtigung regionaler Bedürfnisse und Anwendungsbeispiele aufbereiten. Besonders im Fokus steht dabei der „Berichtsrahmen Nachhaltige Kommune 2.0“ als frisch aktualisierter Standard für kommunale Nachhaltigkeitsberichte.

In einer Kampagne

Im Rahmen verschiedener Aktivitäten in allen Regionen haben wir bereits bekräftigt, dass Sport als Motor und Multiplikator für Nachhaltige Entwicklung dienen kann. Nun starten wir eine bundesweite Kampagne mit dem Fokus auf die Verbindung von Sport, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Lasst euch überraschen, wo es hingeht!

Zwei konkrete Bausteine wollen wir aber schon jetzt mit euch teilen. Einerseits werden wir eine bundesweite Fokusgruppe „Sport und Nachhaltigkeit“ einrichten, in der sich Expert*innen aus beiden Bereichen austauschen und gemeinsam Möglichkeiten, Chancen und Bedarfe diskutieren. Andererseits planen wir eine Konferenz im Frühherbst, auf der wir mit euch tiefer in die Potentiale des Sports als Kitt in einer Gesellschaft im Wandel eintauchen wollen.

Was gibt es noch zu wissen?

In Kürze begrüßen wir euch auf einer neuen Homepage unter der bekannten Domain www.renn-netzwerk.de! Außerdem findet ihr den RENN e.V. schon bald mit eigenen Kanälen auf den Sozialen Medien.

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Hinweis

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