Diskussionspapier erschienen: Was hat Corona mit Nachhaltigkeit und Wachstumswende zu tun?
Gerd Oelsner, RENN.süd 22. April 2020
Was hat Corona mit Nachhaltigkeit und Wachstumswende zu tun?
Zusammenfassung:
Was hat Corona mit Nachhaltigkeit und einer Abkehr vom jetzigen Wachstumsmodell zu tun? Ein genauerer Blick zeigt, dass Corona letztendlich in unserem Raubbau an der Natur durch eine wachstumsorientierte Wirtschaft- und Lebensweise wurzelt, die solche Risiken in sich birgt. Eine tragfähige Gegenstrategie muss dies miteinbeziehen. Nötig ist eine Politik, die unsere Gesellschaft widerstandsfähiger gegen solche und andere Risiken macht. Diese Widerstandsfähigkeit („Resilienz“) muss Bestandteil der Politik für eine nachhaltige Entwicklung und Wachstumswende sein. Der Artikel benennt dafür neun „Brennpunkte“ für die weitere Diskussion, die sowohl kurzfristige als auch längerfristige Perspektiven umreißen:
- Die wichtigste Corona-Lektion: Die Unentbehrlichkeit der Zivilgesellschaft
- Die aktuelle Weichenstellung: Vorwärts statt rückwärts - für einen Green New Deal
- Sozialkritische Aspekte der Corona-Diskussion als Ausgangspunkt und Plattform
- Systemische Umweltrisiken und planetarische Leitplanken als Referenzrahmen
- Viele kleine und große Steine für ein buntes und nachhaltiges Wachstumswende-Mosaik
- Kommunen als Basis und Vorreiter resilienter Nachhaltigkeitsstrategien
- Post-Corona-Lernprozesse zur Änderung „mentaler Infrastrukturen“ und Werte
- Geschichten und Narrative für die Nachhaltige Wachstumswende
- Und sie bewegt sich doch: Mikro-Makro-Wechselwirkung für die große Transformation
Die Corona-Pandemie zeigt deutlich, wie unentbehrlich eine starke Zivilgesellschaft für die Bewältigung solcher Krisen ist. Sie zeigt auch, welche sozialen Defizite unsere Gesellschaft z.B. bei extrem ungerechten Löhnen aufweist. Und sie zeigt insgesamt, dass kurzfristige Maßnahmen zur Belebung der Wirtschaft in eine langfristige Strategie für eine nachhaltige Entwicklung und Wachstumswende münden müssen, um auch die Ursachen solcher und anderer Krisen anzugehen.