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Biodiversität in Kommunen & Städten stärken – ein Nachbericht

RENN.nord Bremen Hamburg Mecklenburg-Vorpommern Niedersachsen Schleswig-Holstein
© RENN.nord

„Ohne Biodiversität gibt es keine stabilen Ökosysteme – und damit keine Grundlage für unser Leben.“ Mit diesen eindringlichen Worten eröffnete Barbara Makowka, Geschäftsführerin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Hamburg e.V., die RENN.nord-Veranstaltung „Biodiversität stärken – Erfolgsstrategien für Kommunen und Städte“, die am 22. November 2024 im WÄLDERHAUS in Hamburg stattfand.
Die Veranstaltung brachte über 80 engagierte Teilnehmende aus Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Gemeinsam suchten sie nach neuen Ansätzen und Lösungen, um Biodiversität in Städten und Gemeinden zu schützen und zu fördern. Das inspirierende Programm mit Fachvorträgen, Best Practices und lebhaftem Austausch machte deutlich: Jede Handlung – ob groß oder klein – kann einen Unterschied machen.

Zusammen Biodiversität gestalten

Barbara Makowka sprach in ihrer Eröffnungsrede eindringlich von der untrennbaren Verbindung zwischen Klimaschutz und Biodiversität. „Wir müssen die biologische Vielfalt aktiv bewahren, wenn wir unsere Lebensgrundlagen sichern wollen.“ Mit ihrem Appell sprach sie die gemeinsame Verantwortung aller Teilnehmenden an – von Entscheidungsträger:innen bis hin zur Zivilgesellschaft.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Birte Kruse-Gobrecht, die den Tag mit Fachkompetenz und Herzlichkeit strukturierte. Sie schuf eine Atmosphäre, die den Teilnehmenden Raum gab, ihre Ideen und Perspektiven einzubringen.

Highlights und was wir mitnehmen können
  • Von der Strategie zur Umsetzung – Schleswig-Holstein zeigt den Weg
    Was wir mitnehmen können: Landesstrategien und kommunale Projekte müssen Hand in Hand gehen, um Biodiversität effektiv zu fördern.
    Siegfried Matusek vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein (MEKUN) präsentierte die Landesstrategie und zeigte, wie Synergien entstehen können. „Biodiversität endet nicht an kommunalen Grenzen – nur gemeinsam können wir erfolgreich sein.“ Projekte wie die Renaturierung von Mooren oder die Förderung regionaler Arten verdeutlichten die Bedeutung der Zusammenarbeit.
  • Messbarkeit von Biodiversität – Ein Bremer Innovationsansatz
    Was wir mitnehmen können: Sichtbarkeit durch Messbarkeit – erst wenn wir Biodiversität messen können, können wir sie wirksam schützen.
    Martin Schulze von der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen stellte den Biodiversitätsindex vor, der Unternehmen und potenziell auch Kommunen hilft, ihre Maßnahmen strategisch zu planen und deren Wirksamkeit zu bewerten. „Nur was wir messen können, können wir schützen.“
  • „Buxtehude blüht auf“ – Bürger:innen gestalten Biodiversität
    Was wir mitnehmen können: Gemeinsame Pflanz- und Aussaataktionen schaffen nicht nur Artenvielfalt, sondern auch ein neues Bewusstsein und sozialen Zusammenhalt.
    Dr. Barbara Ruser von der Initiative „Buxtehude im Wandel“ zeigte, wie Bürger:innen durch Projekte wie Blühwiesen und naturnahe Grünflächen ihre Stadt verwandeln. „Die Menschen fühlen sich stolz und engagiert, Teil der Veränderung zu sein.“
  • Kleine Bewegungen mit großer Wirkung
    Was wir mitnehmen können: Kleine Impulse wie Bewegung in der Natur fördern das Wohlbefinden und verbinden uns mit der Umwelt.
    Michael Rademann, Referent für Umweltbildung und Naturschutz von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, führte die Teilnehmenden nach draußen und gab dabei spannende Hintergrundinformationen rund um die Bauweise des WÄLDERHAUSES. Am Ende der kleinen Führung stand der Besuch des „Keltischen Baumhoroskops“ im Inselpark. Ob sich alle in den Charaktereigenschaften wiederfinden konnten, die „ihrem“ Baum zugeschrieben werden?
  • Das Potenzial der Dächer – Hamburg denkt in die Höhe
    Was wir mitnehmen können: Begrünte Dächer sind nicht nur Lebensräume, sondern auch ein wertvolles Werkzeug für Klimaanpassung und Lebensqualität.
    Rebecca Wenzel und Anne Pleuser vom Team obenstadt e.V. präsentierten, wie ungenutzte Dachflächen in Hamburg zu Oasen für Pflanzen, Insekten und Vögel werden können. „Ein bepflanztes Dach ist ein Beitrag zur Biodiversität und zur Lebensqualität.“
  • Rostock zeigt den Weg – Naturnahe Stadtgestaltung
    Was wir mitnehmen können: Städte können durch Blühwiesen, nachhaltige Friedhofskonzepte und alte Baumbestände ökologisch wertvolle Räume schaffen.
    Renate Behrmann vom Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen Rostock stellte Best Practices vor, die zeigen, wie Kommunen Biodiversität aktiv gestalten können. „Biodiversität in der Stadt ist ein Gewinn für Mensch und Natur.“
  • Autofrei und grün – Visionen für lebenswerte Städte
    Was wir mitnehmen können: Visionen von grünen, autofreien Städten inspirieren dazu, mutige Schritte für eine lebenswerte Zukunft zu gehen.
    Der Videobeitrag von Mediaartist Jan Kamensky beeindruckte mit Animationen, die autofreie Städte und grüne Straßenräume zeigten. Auch wenn der Künstler krankheitsbedingt nicht vor Ort sein konnte, sprach sein Beitrag für sich und regte zum Diskutieren und Nachdenken an. „Was, wenn Städte wieder Räume für Natur und Menschen werden?“
Fortführung – Der RENN e.V.

Die Veranstaltung schloss mit einem Ausblick auf die Zukunft: Der RENN e.V. wird seine Arbeit als bundesweites Netzwerk mit regionaler Expertise im Jahr 2025 aufnehmen, um die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, die Agenda 2030 und Landesstrategien zu unterstützen. Der Verein stärkt bestehende Kooperationen, erweitert Netzwerke und leistet durch Synergien und Bündelung von Kräften Beiträge zur Transformation. Als Schnittstelle wird er – wie die RENN-Netzstellen – Initiativen fördern und Akteur:innen auf lokaler, regionaler und Länderebene vernetzen.

Fazit und Ausblick

Die Veranstaltung machte eines deutlich: Biodiversität ist mehr als Naturschutz. Sie ist die Grundlage für stabile Ökosysteme, Klimaanpassung und Lebensqualität. Der Weg zu einer blühenden Stadt oder Gemeinde beginnt mit kleinen Schritten, erfordert aber die Zusammenarbeit aller. „Auch mit vergleichsweise kleinen Aktionen können wir Biodiversität gestalten – für eine lebenswerte Zukunft.“

Jetzt aktiv werden

Machen Sie den Unterschied: Weitere Informationen, Initiativen und Angebote rund um den Themenschwerpunkt Biodiversität sind auf der Website des Gemeinschaftswerks Nachhaltigkeit zusammengefasst.
Lassen Sie sich inspirieren, um Biodiversität in Ihrer Stadt oder Gemeinde zu fördern. Jede Handlung zählt! Wir danken allen Teilnehmenden für ihr Engagement und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Projekte!

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