17 Ziele für Optimisten – Der Norddeutsche Regatta Verein erhält Optimisten-Segel als Zeichen seines Engagements für Nachhaltigkeit
Auf der Alster fällt neuerdings ein Opti besonders ins Auge: Statt der Bootsnummer prangt auf seinem Segel ein farbenfroher Kreis mit dem Schriftzug „Unterwegs zu 17 Zielen“. Die Kinder und Jugendlichen des NRV haben es als Ansporn erhalten, mit ihrem Verein noch nachhaltiger unterwegs zu sein. Das bunte „SDG-Rad“ ist das internationale Symbol für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals), die die Vereinten Nationen bis 2030 erreichen wollen. Der NRV hat sich im Rahmen des RENN.nord-Projekts „17 Ziele für Optimisten“ erfolgreich um einen Zukunftsworkshop beworben und jetzt sein Segel erhalten. RENN.nord, das Netzwerk für Nachhaltigkeit in den nördlichen Bundesländern, setzt sich dafür ein, dass sich möglichst viele Menschen in ihrem persönlichen Umfeld für eine enkeltaugliche Zukunft engagieren.
„Als großer Verein wollen wir unserer Verantwortung nachkommen, unsere Aktivitäten in Sachen Nachhaltigkeit weiter auszubauen, und noch mehr über das Thema kommunizieren“, sagt David Heitzig. Er ist einer der Clubmanager und hat den Zukunftsworkshop in den Verein geholt. Die Mitglieder des Nachhaltigkeitsausschusses haben dabei im April einen Nachmittag lang intensiv darüber diskutiert, wo Potenziale für weiteres Engagement liegen. „Den Workshop für Segelvereine haben wir bewusst als Coaching konzipiert. Zunächst setzen wir inhaltliche Impulse in Sachen Nachhaltigkeitsziele. Dann entwickeln die Segelexpertinnen und -experten gemeinsam Ideen für Maßnahmen, die sie selbst in ihrem Sport umsetzen können“, erläutert Caroline Bartels, Ansprechpartnerin von RENN.nord für Hamburg. Sie hat an dem Workshop mitgewirkt und jetzt an der Alster das Optimisten-Segel übergeben.
Naturschutz ist zentral in der Segelausbildung und entsprechend gut kennen sich die Segler und Seglerinnen damit aus. Bei der Bestandsaufnahme entlang der 17 Ziele zeigte sich, dass der NRV bei Maßnahmen zum Klima- und Naturschutz schon jetzt sehr aktiv ist. Seit einiger Zeit ist mit den Motorbooten „Volt“ und „Watt“ eine eigene E-Flotte im Einsatz. Durch Geothermie soll die nachhaltige Energieversorgung weiter verbessert werden. Außerdem hat der NRV eine Optimisten-Jolle aus Flachs, den Flaxxi, im Test. Das Öko-Boot fürs Jugendtraining wird mit weniger Treibhausgasemissionen hergestellt als herkömmliche Boote und besteht aus recycelbaren Materialien.
Dass zu den 17 Zielen der nachhaltigen Entwicklung auch soziale Aspekte wie Armut, Integration und Ungleichheit zählen, war den Teilnehmenden bewusst. Auch hier engagiert sich der Verein: Er bietet im Projekt „Onko-Piraten“ Segelausflüge für Patientinnen und Patienten aus dem UKE an, geflüchtete Kinder trainieren kostenlos und über Vereinsmittel wurde eine Trainerinnen-Position für eine ukrainische Seglerin geschaffen. Es bestehen Kooperationen mit anderen Stadtteilen wie Wilhelmsburg, wodurch Kinder ins Segeltraining auf der Alster schnuppern können. Besonders stolz ist der Verein auf seine inklusiven Boote. Sie erleichtern Menschen mit Behinderung das Segeln, sind aber auch altersinklusiv gedacht, damit ältere Menschen leichter segeln können. Seine große Reichweite unter den Fans seiner Spitzensportler und -sportlerinnen will der NRV verstärkt dafür nutzen, über die 17 Ziele der Vereinten Nationen und geeignete Maßnahmen im Segelsport zu informieren. Wenn die jüngsten Mitglieder des Vereins in diesem Sommer mit dem bunten SDG-Segel unterwegs sind, tragen sie ihren Teil dazu bei, dass das Thema nachhaltige Entwicklung rund um die Alster mehr Aufmerksamkeit erhält.
Mit dem Projekt „17 Ziele für Optimisten“ lädt RENN.nord Seglerinnen und Segler in den nördlichen Bundesländern dazu ein, sich mit Zukunftsperspektiven für ihre Region und ihren Sport zu beschäftigen. Im ersten Durchgang 2023 nehmen die Seglervereinigung Malente Gremsmühlen e. V. (Seen der Holsteiner Schweiz), der Röbeler Segler-Verein „Müritz“ e. V., der Hannoversche Yacht-Club e. V. (Steinhuder Meer), der Norddeutsche Regattaverein (Alster) und der Verein Wassersport Vegesack e. V. (Weser) teil.