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Durch Diversität Netzwerke stärken: Rückblick zum Kompakttermin "Bildungslandschaften für gute Zukunft"

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Wie kommen wir raus aus der (Nachhaltigkeits-)Blase und erreichen neue Zielgruppen? Darum ging es beim digitalen Kompakttermin „Bildungslandschaften für gute Zukunft“ am 12. Juni 2024. Impulse im Nachbericht.

30 Koordinator*innen und Mitglieder aus kommunalen und zivilgesellschaftlich getragenen Bildungslandschaften und Bildungsnetzwerken diskutierten gemeinsam, wie Diversität zur Chance für den Netzwerkausbau werden kann. Ausgerichtet wurde der Termin von der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung Hessen (ANU Hessen), als Beitrag zum Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit im Rahmen des Projektes RENN.west.

Inhaltlich ging es vor allem um die Frage, wie sich die Diversität in der eigenen Einrichtung, im Netzwerk und bei den zu erreichenden Zielgruppen erhöhen lässt und welchen Mehrwert das für die Umsetzung der Transformation und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bieten kann. Zunächst führte Jennifer Gatzke (ANU Hessen / RENN.west) in den Transformationsbereich „Menschliches Wohlbefinden, Fähigkeiten und soziale Gerechtigkeit“ der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und den dazugehörigen Transformationsbericht ein, um den Mehrwert und die Rolle von Diversität für den Nachhaltigkeitsdiskurs deutlich zu machen.

Dimensionen der Diversität im Blick

Danach widmeten sich die Teilnehmenden, moderiert von Fatma Polat vom Verein Arc-en-ciel e.V., der Frage, welche Dimensionen von Diversität es gibt. Im Verlauf fokussierte die Veranstaltung auf Fragen zur Erhöhung der Diversität in den Dimensionen Kultur, geografische Herkunft, sozialökonomischer Hintergrund und Alter. Frau Polat beleuchtete die politische, die soziologische und wirtschaftliche Perspektive auf Diversität und legte dar, dass diversitätssensibles Arbeiten teilweise gesetzlich verankert und damit mehr als ein „Nice-to-Have“ ist. Als Beispiel nannte sie das Sozialgesetzbuch (SGBVIII) für den Bereich Kinder- und Jugendhilfe.

Kontaktaufnahme proaktiver gestalten

In Kleingruppenphasen tauschten sich die Teilnehmenden über die Rolle und den Ist-Stand des eigenen Personalmanagements der Organisationen der Teilnehmenden aus und darüber ob in ihren Netzwerken bereits Organisationen vertreten sind, die Menschen mit verschiedensten Diversitätsmerkmalen repräsentieren bzw. als Zielgruppe ansprechen. Nach diesem Blick „nach Innen“ widmeten wir uns möglichen Fahrplänen zur Steigerung der Diversität in eigenen Netzwerken. Als konkrete Anlaufstellen und Ideen, um beispielsweise Menschen mit diversen geografischen Herkünften; Kulturen oder sozialökonomischem Hintergrund für Angebote anzusprechen und zu gewinnen, empfahl Frau Polat, die proaktive Kontaktaufnahme mit: Netzwerken für Integration- und Inklusionsarbeit, mit Beiräten für Migration und Integration, mit Moscheegemeinden (Kulturfeste besuchen), Kulturvereine / Migrantenselbstorganisationen und Sportvereine, mit Schulen/ Schulsozialarbeiter*innen oder Migrationsberatungsstellen der Wohlfahrtsverbände.

Weiterhin sei es generell hilfreich auch Angebote der aufsuchenden Bildungsarbeit zu entwickeln, Flyer in nahegelegenen Wohnhäusern aufzuhängen, mehrsprachige Flyer zu Angeboten zu drucken und vor allem durch gezielte Einbindung von Multiplikator*innen sowie persönliche Ansprache Peer-to-Peer Verbindungen herzustellen. Frau Polat ermutigte die Teilnehmenden zu starten, auch wenn ggf. gewisse Unsicherheiten bestünden, den nur aus den dann gemachten Erfahrungen und Rückmeldungen könne man lernen und sich sowie seine Angebote weiterentwickeln.

Ideen für gute Zukunft und Zielgruppenerschließung

Anschließend stellte Jennifer Gatzke den Teilnehmenden eine Methode und Ergebnisse einer im Rahmen der RENN.west Arbeit entwickelten Straßenumfrage vor, in der Menschen aus Kassel und Bad Karlshafen gefragt wurden, welche drei Wörter Sie mit einer „Guten Zukunft für alle Menschen in Deutschland“ verbinden oder was für eine „Gute Zukunft mit Blick auf die Umwelt“ wichtig sei. In der Straßenumfrage wurde besonders das Diversitätsmerkmal des Alters berücksichtigt. Die Ergebnisse aus der Umfrage können und sollten exemplarisch Anstoß zum Perspektivwechsel und zur Weiterentwicklung eigener Angebote geben, so Jennifer Gatzke.

In der darauffolgenden Ideenwerkstatt stellte Frau Polat drei konkrete Ideen vor, über welche Angebote oder Programme man mit Blick auf Nachhaltigkeitsfragen neue, weitere Zielgruppen gewonnen werden könnten. Hier nahm sie gemeinsam mit den Teilnehmenden ein Schwimm-, ein Garten- und ein Festprojekt in den Blick. Der abschließende Blick in die Mentimeter-Umfrage zeigt: die Teilnehmenden konnten den Workshop inspiriert, nachdenklich, motiviert und informiert verlassen.

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