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Das Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern feiert 10-jähriges Jubiläum

Das Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung unterstützt und vernetzt als „Lotsenboot“ Städte und Gemeinden – Unterstützung ist weiter gefragt!

Ein Grund zum Feiern: Seit zehn Jahren gestaltet das „Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern“ (ZnK) kommunale Wandelprozesse. Das Jubiläum wurde am 4. November im Altmühlsee-Informationszentrum in Muhr am See gefeiert. Bei der Veranstaltung wurde deutlich, dass Kommunen gerade in Zeiten multipler Krisen verstärkt Bedarf nach Vernetzung haben.

Mit dem Auftrag, Kommunen bayernweit zu informieren und zu vernetzen, wurde das Zentrum 2014 ins Leben gerufen. Über verschiedene Formate wie Fachtagungen, Kommunalzirkel, Workshops und Webinare werden seitdem Plattformen zum Erfahrungsaustausch geschaffen. Außerdem werden Ansprech- und Kooperationspartner*innen vermittelt. Gefördert wird die Stelle vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz.

Das Ministerium war es auch, das zur Feier in Muhr am See die ersten Glückwünsche sendete: Thorsten Glauber, der Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, überbrachte sie per Videobotschaft. Er betonte, dass ein Zentrum, das den Austausch zwischen Kommunen fördert, für Nachhaltigkeit in Bayern essentiell sei: „Kommunen sind die wichtigsten Schnittstellen, wenn es darum geht, Nachhaltigkeit voranzubringen. Näher dran geht nicht“, sagte Glauber.

„Es ist kein Automatismus, dass Kommunen, die an nachhaltigen Themen arbeiten, dies auch zusammentun“, sagte Danielle Rodarius, Projektleiterin des Zentrums für nachhaltige Kommunalentwicklung sowie Ko-Geschäftsführerin des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (LBE) Bayern e.V., bei dem das ZnK, ebenso wie RENN.süd, angesiedelt ist. Mit rund 60 geladenen Gästen aus Kommunen, Behörden, Landesvertretungen, Spitzenverbänden und der Zivilgesellschaft blickte sie zurück auf ein „aufregendes“ Jahrzehnt. Von Beginn an habe sich das Zentrum als Lotsenboot verstanden, dass Städte und Gemeinden in Sachen Nachhaltigkeit zusammenbringt. Inzwischen konnten zahlreiche Veranstaltungen umgesetzt und Netzwerke geknüpft werden. „Wir konnten uns in der Landschaft der Akteur*innen gut aufstellen. Ich freue mich, dass wir als bayerische Anlaufstelle für Kommunen als Verantwortungsträger wahrgenommen werden sowie für weitere Akteure als Kooperationspartner“, zog Rodarius Bilanz.

Dr. Thomas Röbke, Geschäftsführer des LBE Bayern e.V. bis Januar 2023, warnte davor, dass in der aktuell von Krisen geprägten Zeit wichtige Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit ins Hintertreffen geraten. Doch trotz schwieriger Umstände gebe es „ein gutes Leben, das nachhaltig gestaltet werden kann“, meinte er. Das „Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern“ habe seit seiner Gründung beharrlich dran erinnert. Röbke begleitete, zusammen mit Danielle Rodarius, das Vorgängerprojekt „Netzwerk Nachhaltige Bürgerkommune“, welches 2008 startete und 2014 zum Zentrum für nachhaltige Kommunalentwicklung weiterentwickelt wurde. [nbsp]

„Es ist eine Institution, die motivierend wirkt. Wenn es sie nicht gäbe, müsste man sie erfinden“, sagte Matthias Simon vom Bayerischen Gemeindetag. Das ZnK trage dazu bei, dass Kommunen in der Fläche Nachhaltigkeit vorantreiben. „Städte und Gemeinden sind in diesem Bereich besonders erfolgreich, wenn sie in Netzwerken agieren“, so Simon. Er lobte die kollegiale Zusammenarbeit des ZnK mit dem Gemeindetag und freut sich auf künftige Kooperationen.

Barbara Wunder als Mitglied im Präsidium Bayerische Akademie Ländlicher Raum und in der KlimaKom eG hob die beratende Funktion des Netzwerks hervor. Während der Corona-Pandemie seien zum Austausch auch Onlineangebote, zum Beispiel die virtuellen Einsteigertage, entwickelt worden. Sie haben sich inzwischen etabliert und werden weiter stark nachgefragt.

Mit einer speziellen Form des Improtheaters, dem „Wirthausdialog” haben die Bürgermeister Hans-Jörg Birner (Gemeinde Kirchanschöring), Jürgen Hennemann (Stadt Ebern) und Andreas Horsche (Gemeinde Furth b. Landshut) die Jubiläumsfeier bereichert und deutlich gemacht, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten das Bürgermeisteramt mit sich bringt und wie wichtig das Zusammenwirken im Netzwerk ist. „Nachhaltigkeit, das können wir vor Ort am besten. Um sie umzusetzen, müssen wir uns zusammentun und austauschen“, sagte Hans-Jörg Birner.

Die aktuelle Projektlaufzeit des „Zentrums für nachhaltige Kommunalentwicklung in Bayern“ endet im September 2025. Beim Austausch mit den Gästen der Jubiläumsfeier wurde jedoch deutlich, dass weiter Bedarf für eine Vernetzungsplattform vorhanden ist. „Vor zehn Jahren war Nachhaltigkeit noch en vogue. Heute scheint die Nachhaltigkeitseuphorie verflogen. Allen Widrigkeiten zum Trotz müssen Kommunen weitermachen. Sie müssen gestärkt werden, in Zeiten, in denen sie Gegenwind spüren“, meinte Prof. Dr. Manfred Miosga, Präsident der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum.

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