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10./11. Mai 2023
Foto: Ulrich Wessollek
Dokumentation zur RENN.mitte-Jahrestagung am 10. und 11. Mai 2023 in der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) unter dem Motto „Nachhaltiges Bauen und Wohnen, gemeinsam - gerecht - gestalten".
Die zentralen Ergebnisse und die unterschiedlichen Blickwinkel der Jahrestagung liegen nun in einem Booklet vor:
Pressemitteilung Programmflyer Veranstaltungsseite mit Programmdetails
Ort: Anlage zur Verwertung von Inhalten aus Trockentoiletten
Wie kann der Wasserverbrauch in Haushalten reduziert werden und Nährstoffe aus der Toilettenschüssel effizient und schadlos zurückgewonnen werden? – Damit beschäftigt sich das Forschungsprojekt „zirkulierBAR“. Herzstück des Projekts und Ziel der Exkursion ist eine Pilotanlage zur Verwertung von Inhalten aus Trockentoiletten zu qualitätsgesichertem Recyclingdünger. Beteiligt an dem Projekt sind die Kreiswerke Barnim, die Eberswalder Firma Finizio, die Stadt Eberswalde, der Landkreis Barnim sowie die Hochschule für nachhaltige Entwicklung, die TU Berlin und weitere Forschungseinrichtungen.
Mitwirkende:
Moderation: Ralf Elsässer, RENN.mitte / Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V.
Ort: Industriebrache ehemalige Eisengießerei
Brachliegende Industriegebiete, denkmalgeschützt, verlassen. - Wer kennt sie nicht? Am Beispiel der ehemaligen Eisengießerei im Stadtzentrum von Eberswalde können die Potentiale für die Umgestaltung zum Wohnen und gewerblichen Nutzen verdeutlicht werden. Dies wird vor Ort in Vergleich zur Stadtrandbebauung mit Einfamilienhäusern gesetzt.
Mitwirkende:
Ort: Waldcampus HNEE
Holz als nachhaltiger Baustoff der Gegenwart und Zukunft? Der Weg führt zu verschiedenen Holzbauten in der Stadt Eberswalde. Hier wird auf die Bauart sowie die Besonderheiten der Holzbaukonstruktionen eingegangen und diese kritisch betrachtet.
Mitwirkende:
Ort: Gemeinschaftsgarten
Wem da gleich das Bild von gepflegten Parks, akkuraten Hecken und Kurzrasen im Kopf erscheint, ist nicht weit weg von der Realität. Dass es auch anders geht, zeigt sich in diesem Gemeinschaftsgarten. Der Garten bietet nicht nur Nutzpflanzen, sondern allerlei Wildpflanzen und tierischen Mitbewohner:innen Platz und trotzdem wird hier gegärtnert, gearbeitet und gelebt. Wir zeigen, wie sich das alles auch auf kleiner Fläche, vielleicht sogar im eigenen Gärtchen, unter einen Hut bringen lässt.
Mitwirkende:
Ort: Thinkfarm Eberswalde
Mit einer weltweiten Erwärmung von aktuell 1,1° C sind die globalen und lokalen Folgen des menschengemachten Klimawandels bereits deutlich spürbar. Das Überschreiten der planetaren Grenzen gefährdet die Lebensgrundlagen jetziger und zukünftiger Generationen. Der Bausektor und der Betrieb von Gebäuden tragen dazu in großem Maße bei. Die Wende hin zu einer verträglichen Bautätigkeit ist jedoch noch weit entfernt.
Im Planspiel wollten wir gemeinsam untersuchen, welche Veränderungen notwendig sind, damit wir nicht mehr neu bauen (müssen). Wie können sich unsere Berufsbilder und Geschäftsmodelle wandeln? Welche Kooperationen helfen uns dabei?
Architects for Future lud dazu ein, eine gemeinsame Vision zu entwickeln, existierende Hürden zu identifizieren und Lösungswege im Planspiel zu erarbeiten. Wie kann ernsthaft und wirkungsvoll eine ökologisch und sozial tragfähige Zukunft ermöglicht werden?
Planspielleitung:
Johanna Wörner, Architects for Future Deutschland e.V., Mitglied und Beirätin, ÖA
Claus Friedrichs, Architects for Future Deutschland e.V., Mitglied und Beirat
Kurt Weidt, Architects for Future Deutschland e.V., Ortsgruppe Hildesheim, StadtLABOR Hildesheim e.V.
Katinka Lotz, Lotz&Monssen Büro für partizipative Organisationsentwicklung
Prof. Dr. Jürgen Kropp, Potsdam Institute for Climate Impact Research, Bauhaus Earth gGmbH
Dokumentation folgt
Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke, Brandenburg
Videobotschaft (01:58 min)
Input:
Präs. Matthias Paul bau&wesen e.V. Präs. Luise von Zimmermann Concular GmbH Präs. Franziska Albrecht Madaster Germany GmbH
Moderation: Ralf Elsässer, RENN.mitte / Landesverband Nachhaltiges Sachsen e.V.
Die Bauwirtschaft ist der größte Produzent von Abfall überhaupt. Neben dem Bodenaushub und Straßenaufbruch fallen pro Jahr in Deutschland u.a. rund 60 Mill. Tonnen Bauschutt und 14 Mill. Tonnen Baustellenabfälle an. Nur ein kleiner Teil davon wird bisher für eine höherwertige Nutzung eingesetzt. Wenn wir den gewaltigen Ressourcenverbrauch durch immer neue Bauwerke reduzieren wollen, müssen wir das Bauen neu denken. Im Workshop wurde folgenden Fragen nachgegangen:
Damit die nötigen Veränderungen beschleunigt werden, fragen wir uns: Welche Rahmenbedingungen können Bund, Länder und Kommunen verändern, um die Kreislaufwirtschaft beim Bauen wesentlich zu steigern?
Input:
Präsentation Dr. Jürgen Peters/Uwe Graumann
Moderation: Frank Ernst, RENN.mitte / Netzwerk Zukunft Sachsen-Anhalt e.V.
Thema: Neue Ansätze der Wohnraumnutzung und der Vermeidung weiterer Versiegelung im ländlichen Raum.
Flächenversiegelung ist ein anhaltender Prozess, auch im ländlichen Raum, der einen unmittelbaren Bezug zu Klimawandel, Biodiversität und Kulturlandschaft hat. Hervorgerufen durch den Traum junger Familien, mobiler und digital arbeitender Städter oder wochenendhaussuchender Großstädter, auf dem Lande zu wohnen.
Im Workshop wurden sowohl Orte, die einen hohen Leerstand aufweisen, als auch Orte, in denen die Nachfrage nach Ausweisung von Flächen für Wohnbebauung ungebrochen ist, vor dem Hintergrund der Vermeidung einer weiteren Flächenversiegelung zusammengedacht.
Durch die Nachfrage nach arbeitsgerechtem Wohnraum und die damit verbundene Flächennachfrage sind neue Konzepte für die Belebung und ressourcenschonende Entwicklung unserer Dörfer und Kleinstädte gefragt, die vor allem auch das Potential leerstehenden und „unsichtbaren“ Wohnraums heben.
Anhand konkreter Projekte wurden gelungene Beispiele als auch Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer nachhaltigen regionalen Bau- und Wohnkultur vorgestellt und diskutiert.
Die Nutzbarmachung leerstehenden und „unsichtbaren“ Wohnraums, die Vermeidung weiterer Versiegelung sowie die Integration neuer Bewohnerschaft und Belebung von Quartieren wurden in diesem Workshop in einen Zusammenhang gestellt und in dieser Dreierbeziehung auf die Attraktivität für Kommunen abgeklopft.
Input:
Moderation: Pia Paust-Lassen, RENN.mitte / Berlin 21 e.V.
In diesem Workshop wurde die Situation von wohnungslosen Menschen thematisiert und über Projekte beraten, die Lösungsansätze bieten können. "Housing First", "Tiny-Houses im Winter" und Forderungen von Wohnungslosen-Initiativen wurden vorgestellt. Auch der erste Bericht der Bundesregierung zur Wohnungslosigkeit vom Dezember 2022 wurde angesprochen. Welche Erkenntnisse ergeben sich für die Debatte über erforderliche neue Indikatoren für die Nachhaltigkeitsstrategien von Bund und Ländern?
Input:
Präs. Wohnungsbau-Genossenschaft Kontakt e.V. Präs. BBU Verband e.V. Präs. Deutsche Umwelthilfe e.V.
Moderation: Dr. Sabine Heymann, RENN.mitte / Landesverband nachhaltiges Sachsen e.V.
Gegenwärtig sind in den Ballungsgebieten zwei gegenläufige Bewegungen zu erleben. Personen, die sich aus finanziellen und organisatorischen Gründen das Leben auf dem Land nicht mehr leisten können, ziehen in die Großstädte. Personen, die Platz für ihre Wohnträume haben wollen, zieht es auf das Land. Stadtteile der Großstädte entmischen sich. Dörfer verlieren ihre Identität durch Zuzug von "Schlafgästen". Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Entwicklungen. Letztlich verstärkt die demografische Entwicklung die Herausforderungen auf beiden Seiten. Diesen zu begegnen braucht es den Diskurs in der Region, um vergleichbar gute Lebensverhältnisse für alle herzustellen. Wohnungsmarktakteure, die in Stadt und Land zugleich aktiv sind und die DUH mit ihrem strategischen Ansatz zum klimasozialer Wohnraumentwicklung sind dafür spannende Mitdiskutanten.
Input:
Präs. Dr. Roselt Jena-Geos Ingenieurbüro Präs. J. Braun Projektkommunikation HAGENAU
Moderation: Katrin Nolting, RENN.mitte / Zukunftsfähiges Thüringen e.V.
Um dem Klimawandel zu begegnen, sind im Bereich des städtischen Bauens und Wohnens sowohl komplexe Anpassungsmaßnahmen als auch konsequente CO2-Einsparungen in Größenordnungen notwendig. Eine zentrale Stellschraube sind bestehende Quartiere. Sie verfügen gleichermaßen über einen hohen Energiebedarf wie auch über große Einsparpotenziale bei Strom und Wärme.
Der energetische Umbau im Wohnbestand ist daher eine dringende Aufgabe mit zahlreichen Herausforderungen. Denn ökologische, wirtschaftliche und soziale Anforderungen stehen oftmals in Konkurrenz zueinander: Wohnungen müssen auch nach der energetischen Sanierung trotz hoher Investitionskosten bezahlbar bleiben, Quartiere sollen für alle lebenswert, grün und sicher sein und eine gute Infrastruktur aufweisen. Soziale Durchmischung soll erhalten und Abwanderung und Gentrifizierung vermieden werden.
Im Workshop wurden Beispiele für den ökologischen Umbau von Bestandsquartieren vorgestellt und Möglichkeiten diskutiert, wie Zielkonflikte offengelegt und Lösungswege in partizipativen Prozessen mit Wohnungsbaugesellschaften, Energieversorgern und Bewohner:innen vor Ort erarbeitet werden können. Konkretes Beispiel ist der aktuelle Prozess in Potsdam „Am Schlaatz“, einem Plattenbauquartier, gebaut in den 80er Jahren.
Per Projekt-Speed-Dating stellten sich Nachhaltigkeitsakteure in kurzer Zeit vor. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit drei Projekte ihrer Wahl näher kennenzulernen und sich mit den Akteuren auszutauschen.
mit Anna Calmet und Annika Grebener
Ein Liter Urin wird mit etwa fünfzehn Liter Trinkwasser weggespült. Neben diesem hohen Wasserverbrauch gehen dadurch viele Nährstoffe verloren. Denn Urin und Fäzes enthalten circa 80 Prozent der in kommunalen Abwässern enthaltenen Nährstoffe, die zur Düngung von Pflanzen gebraucht werden. Trockentoiletten werden auf Festivals, beim Camping oder als City-Toiletten immer beliebter. Das Projekt zirkulierBAR entwickelt in der Region Barnim-Eberswalde eine Forschungsanlage, um qualitativ hochwertigen und hygienisch unbedenklichen Recyclingdünger aus Trockentoiletteninhalten herzustellen. Damit kann Wasser gespart, Ressourcen geschont und synthetischer Dünger ersetzt werden.
mit Christoff Gäbeler
Offene Werkstätten - Orte des gesellschaftlichen Wandels, der Eigenarbeit und des kollektiven Selbermachens
Wir behandeln die Themen: Vielfalt, (Veranstaltungs)Formate, Maschinen und Werkzeuge, (Gründungs)kultur, Ehren- und Hauptamt, Netzwerk, Förderung und Unterstützung in und von Offenen Werkstätten mit einem Vertreter regional aus dem Hebewerk e.V. in Eberswalde und bundesweit vom Verbund Offener Werkstätten e.V.
mit Anne Baltruschat
Das kreative Team aus Handwerker*innen und Architekt*innen setzt innovative Bildungs- undQualifizi erungsangebote sowie experimentelle Bau- und Ideenwerkstätten zu Themen der klimaresilienten Stadtentwicklung, nachhaltigen Baustoffe, Ressourcenschonung und Geschlechtergerechtigkeit um. Erfahren Sie mehr zu den Projekten Initiative Grüne Schulhöfe, der Q-Lab Reihe Nachhaltige Strategien, dem neuen cLab | klima.planen.bauen und der ReUse-Holzwerkstatt im Haus der Materialisierung.
mit Magnus Hengge
Mit der „LokalBau-Strategie“ hat der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in Berlin ein klares Bekenntnis dazu formuliert, Neubauentwicklungen möglichst frühzeitig dahingehend zu steuern, dass gemeinwohlorientierte Quartiersprojekte entstehen können, die auf die multiplen Bedarfslagen eingehen. Im bereits hoch verdichteten Innenstadt-Bezirk von Berlin bedeutet Neubau immer „Wachsen nach Innen“. Ziel der LokalBau-Strategie ist, in Zusammenarbeit mit der strategischen Planungstätigkeit des Bezirksamtes Möglichkeiten aufzuzeigen, gemeinwohlorientierte Akteure der Zivilgesellschaft und Träger in Planungsprozesse zu integrieren.
mit Michael Würfel
Das Ökodorf Sieben Linden ist eine Lebensgemeinschaft, die als „Siedlungsgenossenschaft“ organisiert ist: Wer Teil der Gemeinschaft sein und in Sieben Linden leben will, wird durch einen festgelegten Aufnahmeprozess Mitglied dieser Genossenschaft und ist dann stimmberechtigt, was die weitere Entwicklung dieses „Dorfes“ angeht. Da ein ökologisches Leben Ziel der Bewohnenden des Ökodorfes ist, haben wir Baukriterien formuliert, die uns zwar einschränken, die aber gewährleisten, dass unser gemeinsames Ziel nicht gefährdet wird.
mit Philipp Hentschel
Zukunftsorte” sind Orte, die Wohnen und Arbeiten vereinen. Sie nutzen Leerstand im ländlichen Raum um und entwickeln vor Ort neue Lebens- und Arbeitsmodelle, sowie Offene Treffpunkte. Ihre Betreiber*innen bringen impulsgebende Kompetenzen in den ländlichen Raum: vernetztes dezentrales Arbeiten, digitale Tools, Kreativität. Das Ergebnis ist gemeinschaftliches, genossenschaftliches, generationsübergreifendes Wohnen – ne urbanen UFOs.
mit Florian Dossin
Das Institut entwickelt und sammelt Strategien für ressourcenschonendes Wiedernutzen. Gestalter:innen,Architekt:innen und Urbanist:innen widmen sich der Erforschung, Erhaltung und Aktivierung von Energie, die in verschiedenen Materialien gespeichert ist – der sogenannten »grauen Energie«. Diese Ressource ist entscheidend für ein nachhaltiges Wirtschaften und Bauen, gilt aber als nicht erneuerbar. Deshalb stoßen wir eine radikale Veränderung im bisherigen Umgang mit ihr an. Wir suchen nach potenzieller Energie – und finden sie in den zahlreichen großzügigen ungenutzten Bestandsgebäuden und Brachflächen industriell geprägter Landschaften.
mit Henrike Perner
agrathaer ist ein transdisziplinär arbeitendes Unternehmen im Innovationsmanagement, das regional, national und EU-weit erfolgreich ist. agrathaer ist die One-Stop-Agency von der Idee über die Koordination bis zum Produkt. Im Mittelpunkt stehen Bedarfe, die mit aktuellen wissenschaftlichen Ergebnissen, praxisfreundlichen Umsetzungen und innovativen Methoden zufriedengestellt werden. Anhand von zwei Projekten geben wir beispielhaft Einblick in unsere Arbeit: Im EU Projekt FoodSHIFT2030 geht es um Bürgerinnen und Bürger, die lokale Innovationen zu nachhaltigen Lebensmittelsystemen umsetzen, im EIP-Agri Innovationsprojekt Beetle Sound Tube wurde ein akustisches Früherkennungssystem für Getreideschädlinge in Silos entwickelt.
mit Susan Rößner
Wie können Neu- und Bestandsbauten zum nachhaltigen Verhalten ihrer NutzerInnen beitragen, insbesondere zur Abfallreduzierung? Welche Umgebung benötigen Menschen, um Abfall sachgemäß entsorgen und recyceln zu können, und wie müssen Gebäude gestaltet sein, um Menschen zur Abfallvermeidung zu inspirieren? Gegenstand dieses Projekts mit dem Thema "Built-in sustainability" ist nicht das zirkuläre Bauen, sondern die Überlegung, wie sich Nachhaltigkeit mit Hilfe von Architektur und Gestaltung in Wohn- und Geschäftsgebäuden schon von vornherein integrieren lässt.
Reinventing Society ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Think Tank. Das Ziel ihrer Arbeit: gemeinsam neue Zukunftsvisionen schaffen, damit die Transformation gelingt.
Josef Ahlke, RENN.mitte
Videobeitrag (01:00 min)
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